Mit dem Ammutsøn eröffnet zwischen Mariahilferkirche und Apollo Kino im sechsten Bezirk die wohl bis dato ambitionierteste unabhängige Craft Bier Bar der Stadt. An zwölf Hähnen tummeln sich ausgefallene, oft selten bzw. schwer zu bekommende Kreativbiere aus ganz Mitteleuropa – ein Großteil davon im Eigenimport. Der Claim „Proud To Be Independet“, den Misho Oram und sein Team ausgeben, ist daher mehr als nur leere Effekthascherei.
Von Innsbruck nach Wien
Geschäftsführer Misho Omar, der gemeinsam mit Robby Haesebrouk das Tribaun, den weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Biertempel in Innsbruck, aufbaute, will mit seinem Lokal auch in der Hauptstadt neue Maßstäbe setzen. In erster Linie verkaufe er Wissen, nicht Bier, erklärt er im Gespräch. Generell scheint seine Vision für das Lokal und die gesamte Szene gefestigt – es gilt die Message und das Produkt zu erzählen, der Rest passiere von selbst, ist seine Grundaussage.
Das Engagement zahlt sich aus
Den eingangs erwähnten Eigenimport besorgen Omar und Haesenbrouk nach wie vor selbst. Neben Bierol, so etwas wie die freundschaftlich verbundene Hausbrauerei des Lokals, und einigen Bieren seines Partners Bierfracht, warten am Eröffnungswochenende (und danach) Biere aus Brauereien, die jeden Bierkenner mit der Zunge schnalzen lassen: Frau Gruber, Fuerst Wiacek, Yankee & Kraut aus Deutschland, Ca’ del Brado, Crak, BrewFist aus Italien, Brew Age, Loncium, Next Level aus Österreich um nur einige zu nennen. Die Bierpreise variieren ebenso wie die Karte selbst stark: € 1,50-2,00 für 0,1L; € 4,00-5,50 für 0,3L und rund € 6,50 für 0,5L sollte man aber einplanen. In Bälde wird es mit hausgemachten Paninis und Kuchen auch Snacks im Lokal geben.
Gemeinsam eine starke Szene bilden
Grundsätzlich ist Omar vor allem das Miteinander in der Stadt wichtig. Je mehr Leute gutes Bier trinken, desto mehr Geschäft gibt es für alle, ist seine einfache aber schlüssige Einstellung zum Thema Konkurrenzdenken. Daher sieht er auch ähnliche Betriebe nicht per se als Konkurrenz, sondern – so wie sich auch selbst – als Ergänzung des Angebots. Schließlich gehe es darum, gemeinsam gute Biere zu trinken (bzw. zu verkaufen), sich gegenseitig zu unterstützen und an einem Strang zu ziehen, sagt er. Alles für eine Steigerung des Biergenusses der Stadt – eine löbliche, leider manchmal vergessene, Tugend. So positioniert sich das Ammutsøn nicht nur als Bierkompetenzzentrum, sondern auch als möglicher Brückenbauer.
Ammutwas?
Markant ins Auge sticht alsbald das Wappentier des Lokals, ein Fabelwesen aus der ägyptischen Mythologie. Ammit bzw. Ammut, ein Mischwesen aus Krokodil, Löwe und Nilpferd, wacht am Tor zur Unterwelt über Wahrheit, Ehrlichkeit und Loyalität. Nach dem Tod entscheidet das Wesen darüber, ob ein ehrliches und loyales Leben geführt wurde. Diese Eigenschaften sind Omar auch für sein Lokal wichtig, denn es soll ein offener und ehrlicher Ort werden. Der Vollständigkeit halber sei aber auch erwähnt, dass Ammit im Fall des Falles auch Herzen verschlungen haben soll – aber das wird wohl im Ammutsøn nicht so bald vorkommen.
Launige Atmosphäre
Großer Pluspunkt für das Ammutsøn wird über die kommenden Monate nicht nur die Lage und die überaus spannende, stetig wechselnde Bierkarte, sondern auch die entspannte Atmosphäre sowie der große Gastgarten sein. Während im Innenbereich um die 40 Sitzplätze zur Verfügung stehen, bietet der Freibereich nochmals ca. 25 bis 30 Sitzgelegenheiten – eine angenehme Größe für ein Lokal direkt neben der belebtesten Einkaufsstraße des Landes. Vom Rest müsst ihr euch selbst ein Bild machen.
Opening Weekend Ammutsøn: 23. & 24. März 2018 – Infos auf Facebook
Ammutsøn
Barnabitengasse 10
1060 Wien
Öffnungszeiten: (vorläufig)
MO: 16:00-01:00
DI-MI: 16:00-02:00
DO-SO: 16:00-04:00
SO: 14:00-00:00