Das Waldbier von Kreativbraumeister Axel Kiesbye und den Österreichischen Bundesforsten (ÖBF) geht heuer schon in die vierte Runde. Nach Tanne in 2011 und Zirbe in 2012 war 2013 die Lärche dran. Baumarten, die allesamt vornehmlich im Westen des Landes heimisch sind. In 2014 zog es die Protagonisten nun in den Osten des Landes in dem die Schwarzkiefer ihre Heimat hat.
Insgesamt über 85 Kilo Zapfen der Schwarzkiefer wurden Ende Juni im Wienerwald in der Nähe von Hinterbrühl gesammelt. Dabei legten nicht nur die dort zuständigen ÖBF Mitarbeiter fleissig mit Hand an, nein auch der Braumeister Axel Kiesbye selbst selbst war an der Sammlung der kleinen harzhaltigen Früchte beteiligt.
Die Schwarzkiefer (lat. Pinus nigra) liegt dabei nah wie nie am Handwerk des Bierbrauens. Fast könnte man sie auch als „Baum der Brauer“ bezeichnen, denn das aus ihrem Harz gewonnene Pech wurde früher von den Brauern zum „piechen“ der Holzfässer benutzt.
Mit dem Waldbier konzentriert man sich nun aber wieder auf die aromatischen Eigenschaften der Schwarzkiefer, die natürlich von diesen harzigen Noten dominiert werden. Auch ist so das bisher stärkste Waldbier mit knapp 8,7 Vol% Alkohol entstanden. Zu 100% heimische Rohstoffe in einem unfiltrierten Bier garantieren – wie schon in den Jahren zuvor – ein wirklich außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Oder könnte jemand von Euch aus dem Stehgreif den Geschmack von „Schwarzkiefer“ beschreiben? Der verwendete Aurora-Hopfen kommt aus dem Mühlviertel und verleiht dem Bier noch eine sanfte herbe Note.
Geschmacklich sind wunderbare waldhonigartige Aromen mit etwas Marzipan sehr präsent, aber auch nussige Noten mit leicht harzigen Holzaromen sind deutlich feststellbar. Die verwendete Ale Hefe ist dabei für die fruchtigen Aromen zuständig und macht das Bier trotz seines kräftigen Alkoholgehalts gut trinkbar. Überhaupt ist der Alkohol sehr gut in das extrem vollmundige Geschmacksbild eingebaut und wird nie aufdringlich.
Präsentiert wurde das Bier feierlich vom Braumeister Axel Kiesbye persönlich und Georg Erlacher von den ÖBF, die beide die Bedeutung des Waldes für Österreich deutlich machten. Ein Ziel des Waldbieres ist es ja auch, der Bevölkerung das Thema Wald kulinarisch näher zu bringen und auf dessen Funktion im Ökosystem hinzuweisen. Auch wenn dies nun schon im vierten Jahr passiert – weitere über 60 heimische Baumarten warten noch darauf das Waldbier der nächsten Jahre zu werden – wir können uns also hier hoffentlich noch auf weitere kreative Jahrgänge einrichten.
Bei der Präsentation des Bieres stand „Foodpairing“ wieder einmal im Vordergrund. Klar, dass ein Bier mit einer derartigen Komplexität nicht einfach zu „pairen“ ist. Diese Aufgabe übernahm jedoch sehr souverän die „Feldküche“ unter der Leitung von Christian Feurstein, die kreative kleine Speisen zur Präsentation vorbereitet hatte. Süßer Höhepunkt war sicher ein schokoladiger „Waldbier Trüffel“ mit einem „Eierschwammerl“-Eis. Dinge, die man sich – wie beim Waldbier auch – vorher kaum vorstellen konnte, nach dem Verkosten jedoch sofort hat lieben gelernt.
Axel Kiesbye, als Erfinder der Biersommelier Ausbildung, selbst angesprochen auf die Möglichkeiten das Bier mit Speisen zu kombinieren: „Das Waldbier 2014 harmoniert besonders gut zu heimischen Räucherfischen, zu allen Wildzubereitungen, als Kombination mit Pilzgerichten oder zu fruchtigen, mit Nüssen oder Honig verfeinerten Nachspeisen“.
In den nächsten Wochen wir das Waldbier 2014 dann auch für Jedermann zu haben sein. Schnell zugreifen ist auch heuer angesagt angesagt, denn wie jedes Jahr sind die Vorräte streng limitiert und meist ebenso schnell vergriffen. Aufgrund der guten Lagerbarkeit empfiehlt es sich ohnehin einen kleinen Vorrat anzulegen, der dann noch in vielen Jahren genossen werden kann. Der online Shop von myBier.at nimmt hier schon Vorbestellungen entgegen.
Zum Schluss wollen wir aber den Braumeister noch einmal selbst zu Wort kommen lassen. Eine kleine spontane Videopräsentation haben wir zusammen mit den Kollegen vom „proBIER.tv“ gedreht. Das Video ist sehr spontan entstanden und so war kein geeignetes Mikrofon vorhanden, so dass der Ton nicht ganz optimal ist. Trotzdem sicher spannend zu hören, was Axel Kiesbye zu seinem Bier zu sagen hat.
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