Gault Millau testet erstmals Bier. Bier ist ein großes Thema in der Genuss-Welt geworden, mittlerweile spiegelt sich das auch in den wenigen Genussmedien unseres Landes. Die Brau-Szene hat sich in den letzten Jahren entwickelt wie kaum eine andere Branche der gesamten Getränkewelt – und zwar national wie international. Diese Entwicklung bezieht sich weniger auf die Menge des konsumierten Bieres, die in Österreich mit etwas mehr als neun Millionen Hektolitern und eine Pro-Kopf-Verbrauch von knapp 105 Litern ohnehin auf hohem Niveau rangiert. Vielmehr findet die Dynamik dahingehend statt, dass derzeit kein Monat vergeht, in dem nicht eine neue Kleinbrauerei eröffnet. Die Szene wurde innerhalb kürzester Zeit durch die neuen Winzlinge so bunt und vielfältig, dass auch die großen marktbeherrschenden Betriebe reagierten: Kreativität, Spontanität und Individualität finden nun auch hier statt, sei es mit Sonderserien oder mit kleinen kreativen Sub-Unternehmungen wie dem Hofbräu Kaltenhausen (für die Brau Union), dem Stieglgut Wildshut (für Österreichs größte Privatbrauerei Stiegl) oder dem Brauwerk (für die Ottakringer Brauerei).
Bier des Jahres aus der Brauerei Hofstetten
Die Tester des Gault Millau kürten das Champion Bitter Wildbret von Peter Krammer aus Hofstetten zum besten Bier des Jahres. Ein extra-bitteres Experimental-Bier, ein nicht übermäßig mächtiges, untergäriges „Imperial Pilsner“, für das Diplom Biersommelier Karl Schiffner (er war der erste Weltmeister unter den Biersommeliers) eine internationale Hopfensorte auswählt, die dann mit Mühlviertler Hopfen kombiniert wird. Im Barrique gefüllt ergibt es ein sensationelles Ergebnis – bitter, sauer, dicht, mit feincremigen Umami-Noten.
Reinhold Barta ist Braumeister des Jahres
„Großartig “, so äußert sich Reinhold Barta, der soeben von Gault Millau zum „Braumeister des Jahres“ gekürt wurde – eine erstmals vergebene Auszeichnung. In der Begründung wird hervorgehoben, dass Barta, Braumeister vom Brauhaus Gusswerk, die österreichische Bierszene nachhaltig prägt, mit viel Offenheit für Neues: „Seine Vielfalt ist selbst in der kreativen Craftbeer-Szene selten anzutreffen“, so Jury-Mitglied Florian Holzer. „Die Brauerei Gusswerk zeugt von unternehmerischem Mut und einem guten Gefühl für Marktnischen. Und die Biere schmecken sehr gut.“ – „Das ist ein schönes Gefühl, dass unsere Arbeit dermaßen gewürdigt wird“, sagt Barta darauf. „Ich habe das große Glück, meine Leidenschaft zum Beruf machen zu können. Ich freue mich, Österreichs Bier-Begeisterte stets aufs Neue zu überraschen.“
Porsche unter den Bieren – Über das Brauhaus Gusswerk
Das Brauhaus Gusswerk wurde 2007 von Braumeister Reinhold Barta gegründet und ist die erste Demeter-zertifizierte Brauerei Österreichs. Und nicht zu unrecht nennt man den Betrieb aus Hof bei Salzburg den Porsche unter den Brauereien, ist doch Daniell Porsche – ein Enkel der Stuttgarter Auto-Dynastie ein Teilhaber an der Brauerei. Gewonnen hat „Bieronier” Barta – er gilt als Wegbereiter der neuen österreichischen Braukultur – so ziemlich alles: Zuletzt beim „Best of Bio Beer 2016“, bei dem 40 BIO-Brauereien aus 9 Ländern teilnahmen, räumte das Brauhaus Gusswerk gleich 5 Medaillen ab (mit Zum Wohl Glutenfrei, Austrian Amber Ale, Weizenguss, Die schwarze Kuh und Das schwarze Schaf), http://www.bestof.bio). Beim renommierten „Concours International de Lyon“ hat das Brauhaus zwei Mal Gold und ein Mal Silber geholt. Bei den Staatsmeisterschaften der Österr. Brauereien (Austrian Beer Challenge) errang Gusswerk wiederholt 3 Stockerlplätze und ist damit die höchstdotierte Brauerei seit Einführung dieses Bewerbs. Darüber hinaus hat Gusswerk 2015 auch Österreichs erstes glutenfreies Bio-Bier auf den Markt gebracht.