Bevog stellt auf Dosen um

Vor wenigen Tagen hat Bevog mit einem rauschenden Fest in der Brauerei in Bad Radkersburg die ersten Dosen präsentiert. Nun sind die ersten Chargen auch im Handel in Wien eingelangt.

Die Dose als Packmittel ist, wie man den nerdigen Foren im deutschsprachigen Raum entnehmen kann, durchaus umstritten. Mein persönliches Pamphlet habe ich im Magazin Biorama schon 2014 niedergeschrieben – siehe hier. Dabei soll die Dose in der Ökobilanz bei größeren Transportwegen sogar in der Ökobilanz besser als die Flasche abschneiden. Und gerade was Haltbarkeit – konkret Lichtschutz – betrifft, punktet das Blech. Sehr detailliert hat das Martin Voigt in diesem Bericht letztes Jahr zusammengefasst.

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Vasja Golar, der sein Brauhaus Bevog nahe der Grenze zu seiner slowenischen Heimat baute, ist mit seinen Craftbieren international vertreten, wie kein anderer österreichischer Kleinbrauer. Das heisst aber auch, daß Kramah, Tak, Baja oder Deetz zumeist weite Wege zurücklegen müssen, bei Dosen vom Gewicht auch wirtschaftlicher. Somit wird die Flaschenfüllung aufgegeben und komplett auf Dosen umgestellt.

Johannes Grohs, der die Dosen seit dieser Woche bereits in den Regalen seines Beer Store Vienna stehen hat (noch neben den Bevog Flaschen) erwartet zunächst noch einen Rückgang des Absatzes. „Gerade in Österreich und Deutschland steht die Dose noch als Synonym für Billigbier.“ Während bei unseren deutschen Nachbarn schon einige Kleinbrauer wie Fritz Wülfing mit seinem Ale*Mania oder die Vulkan Brauerei aus Mending ihre Ales von Alu umhüllen lassen, ist Vasja Golar in Österreich der erste in diesem Qualitätsbereich. Aber gerade mit seinen originellen Labels und kreativen Zeichnungen könnten die Dosen zu begehrten Sammelobjekten werden.

Nicht vergessen, sollte man bei dieser Diskussion aber vor allem auf den Inhalt. Diesen kann man zum Beispiel auch schon wieder am Craft Bier Fest Linz bei Bevog am Stand der BeerLovers verkosten.

Update 14.5.2016 – entgegen den Informationen, die wir vom Händler bekommen haben, möchte Janez Zlebic, bei Bevog für Design und Promotion zuständig, folgendes klarstellen:

„Es ist nämlich nicht wahr, das wir die Flaschenfüllung komplett aufgegeben haben. Zumindest noch nicht. In Dosen werden zur Zeit alle helle Biere abgefüllt (Kramah, Tak und Deetz) und die dunkle Biere bleiben noch in Flaschen.

Es ist wahr das unsere Dosen weite Wege zurücklegen müssen und das vom Gewicht her ein bisschen wirtschaftlicher ist, aber das ist nicht unser Hauptgrund für die Umstellung von Flashen auf die Dosen. Der Hauptgrund liegt in der Qualität und Stabilität von unseren Bieren. Wir haben mit der Erweiterung unserer Produktion auch viel in die technische und andere Neuigkeiten investiert mit deren wir unsere Produkte noch verbessert haben. Die Dose ist nur eine davon. Einige Hauptvorteile der Dosen haben Sie aber auch schon im Artikel geschrieben.“